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Aus- und Rückblick

Die Förderprojekte

Die Resonanz war überwältigend: 161 Anträge hat die Förderinitiative „Mittendrin – Chancen für morgen gestalten“ im Herbst 2023 erreicht. Daraus hat eine Jury 23 Projekte ausgewählt, die ab Anfang 2024 eine mehrjährige Förderung und Begleitung erhalten haben.

Die Jury setzte sich zusammen aus Vertreter:innen aus der Verwaltung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft sowie Mercedes-Benz (Finanzierung). Die Bürgerstiftung Stuttgart hat die Sitzungen koordiniert und moderiert.

Die geförderten Projekte aus den Handlungsfeldern “Wege aus der Armut”, “Integration” und “Teilhabe von Kindern und Jugendlichen” stellen wir Ihnen hier vor (Stand: Januar 2025):

 

Handlungsfeld: INTEGRATION

  • Unterbringung von vulnerablen Großfamilien mit Migrationsgeschichte
    ohne Zugang zum Hilfesystem in stabilisierende / unterstützende Wohnverhältnisse

    Drei geflüchtete Frauen mit je vier Kindern leben in getrennten Wohnungen, jedoch gemeinsamen in einem Haus. Beim Ankommen in Deutschland, dem Zurechtfinden im Behördendschungel und den Herausforderungen des Alltags unterstützten wir die Familien durch eine engmaschige Begleitung und konnten so das Ankommen in privatem Wohnraum nach Jahren des Verbleibs in einer Gemeinschaftsunterkunft sehr gut unterstützen. Die Familien sind im Sozialraum mittlerweile gut orientiert und haben sich vor allem untereinander als Helferinnen und vielleicht auch Freundinnen gefunden.

    Im Jahr 2025 geht es um die konkrete Zukunftsplanung. Welche Ziele haben sie sich selbst gesetzt und was brauchen sie, um diese zu erreichen, sind Fragen, auf die wir Antworten finden wollen. Einen verstärkten Fokus legen wir dabei auch auf die Förderung der Kinder.

    Wir freuen darauf, auch wenn die Zeiten für unsere Klient:innen leider immer rauer werden.

  • Partizipative Entwicklung einer Anlaufstelle für Menschen mit Behinderung
    und Migrationsgeschichte und deren Angehörigen

    Menschen mit Fluchterfahrung. Menschen mit Behinderung. Zwei Gruppen, die Ausgrenzung erleben, die mit ihren Wünschen und Bedürfnissen oft durchs Raster fallen. Was tun Menschen, die von beidem betroffen sind – Flucht und Behinderung? Hier stehen Gesetze und Hilfen nebeneinander, durcheinander, gegenüber. Fast unmöglich für die geflüchteten Menschen, sich hier zu orientieren und die nötige Unterstützung zu finden. Wir wissen sehr wenig über den vielfältigen Umgang mit Behinderung in den unterschiedlichen Herkunftsländern.

    Mit unserem MuT-Projekt – Migration und Teilhabe – wollen wir mit den Betroffenen ins Gespräch kommen, um mit ihnen über ihre Erfahrungen, ihre Bedürfnisse und Wünsche zu sprechen. Wir wollen betroffene Menschen in Stuttgart empowern, Ein- und Übersicht geben, Netzwerke schaffen. Aber auch ganz konkret Hilfe organisieren und Barrieren aus dem Weg schaffen. Und wir wollen uns politisch engagieren, um dazu beizutragen, Diskriminierung abzubauen.

  • Sichere Räume schaffen, in denen sich queere Menschen mit Migrationsgeschichte selbstbewusst bewegen

    Weil queere Geflüchtete nicht der heteronormativen Norm entsprechen, werden sie in ihrer Heimat verfolgt und oft von ihren Familien verstoßen. Hier angekommen, müssen sie häufig mit Landsleuten zusammenleben, die ihre Homophobie nicht abgelegt haben. Wir von „Amour Sans Frontiéres“ (ASF) können durch die Förderung einen Rückzugsraum bieten, in dem sie sich sicher und wertgeschätzt fühlen. Jeden zweiten Freitag treffen wir uns in angenehmer Atmosphäre.

    Im Jahr 2024 hatten wir bereits 25 Veranstaltungen mit insgesamt 598 Teilnehmenden.
    Wir kochen, spielen, lachen und weinen zusammen und gestalten Freizeiten. Zudem haben
    wir ein offenes Ohr für Themen wie Sprache, Schule, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Behörden
    und Ärzte. Wir bieten Rechts- und Verfahrensberatung sowie psychosoziale Verfahrens-beratung sowie psychosoziale Unterstützung an. Antidiskriminierung, Gewaltprävention, 
    Empowerment und Traumabewältigung sind zentrale Inhalte unserer Arbeit. All das wäre ohne die Förderung nicht möglich.

    Ein Highlight in diesem jahr war ein dreitägiger Ausflug ins obere Donautal und sicherlich auch die Teilnahme an der Stuttgarter Pride. Eine Aussage die für alle Mühen und Arbeit uns entlohnte war von P. aus Kamerun: „Ich fühle mich eigentlich nur am Freitag bei den ASF Treffen wohl und sicher.“

    Ein Schwerpunkt im Jahr 2025 ist die Ehrenamtsakquise, da die Gruppe stetig wächst.

  • Gemeinsam für mehr Vielfalt in der Politik

    Dank der „Mittendrin“-Förderung konnten wir 2024 richtig durchstarten: mit einem erweiterten Team, Workshops an Schulen und interaktiven Events wie „Local Dance Versity“ – einer Veranstaltung zu den Kommunalwahlen mit über 200 jungen Menschen. Dort erklärten wir den Wahlprozess spielerisch, ermöglichten eine Probewahl und schufen Raum für Austausch und Musik. Die positive Rückmeldung zu all unseren Aktionen zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

    Unser Ansatz: Politik kreativ und nahbar gestalten – sei es durch innovative Social-Media-Kampagnen oder interaktive Schulworkshops. Für das kommende Jahr planen wir neue Formate wie ein Mentorenprogramm, um noch mehr junge Menschen für politisches Engagement in Stuttgart zu begeistern.

    Local Diversity steht für eine bunte, diverse und aktive Kommunalpolitik, die alle einbindet.

  • Diasporakonferenz stärkt Jugend und macht große Fortschritte

    Die Mittendrin-Förderung hat dem Projekt Building Bridges entscheidend geholfen, seine Vision umzusetzen. Ein Höhepunkt war die dreitägige Diasporakonferenz vom 27. bis 29. September 2024, an der mehr als 150 junge Menschen aus Stuttgart und Umgebung teilnahmen. Workshops, Diskussionen und Vernetzungsmöglichkeiten zeigten, dass das Projekt auf dem richtigen Weg ist: Jugendliche waren aktiv beteiligt und sichtbar gestärkt.

    Ein großer Erfolg waren die wöchentlichen Empowerment-Workshops, die Kindern und Jugendlichen Raum für ihre persönliche und soziale Entwicklung boten. Besonders beeindruckend war die Begeisterung in den sechs Beteiligungsworkshops für junge Erwachsene, die ihre Ideen und Perspektiven einbrachten. Allerdings gab es auch Herausforderungen, etwa bei der Planung und Koordination der 23 Vorbereitungstreffen. Mit Flexibilität und Teamarbeit wurden diese jedoch erfolgreich bewältigt.

    Für 2025 ist viel geplant: Beim Black History Month sollen neue, partizipative Formate entstehen – von Jugendlichen für Jugendliche. Ziel ist, Brücken zwischen Kulturen zu bauen, junge Stimmen zu stärken und das Projekt weiterzuentwickeln.

  • Begegnung, Vielfalt, Theater – Gemeinsam etwas bewegen!

    Dank der Förderung durch Mittendrin konnten wir unser Theaterprojekt für Menschen mit und ohne Migrationshintergrund weiterentwickeln und neue Projektideen verwirklichen. Besonders stolz sind wir auf die Erfolge unserer interkulturellen Begegnungsabende: 100 Gäste genossen afghanische Spezialitäten, unser Iran-Abend erfreute 70 Besucher:innen aus unterschiedlichsten Communities und dem Stadtteil.

    In unserer Theatergruppe spiegelt sich Vielfalt wider: Menschen mit und ohne Behinderung, aus verschiedenen Ländern und Kulturen, proben gemeinsam. Themen wie Hoffnung, Versöhnung und Frieden stehen im Mittelpunkt unserer Performances – zuletzt gemeinsam mit dem Freien Chor Stuttgart.

    Auch die internationalen Brunchs, bei denen Kulinarisches und Kulturelles aufeinander-treffen, sind ein Highlight.

    Unser Fazit: Geduld, Offenheit und das Finden kreativer Lösungen sind essenziell, um gemeinsam etwas zu bewegen. 

  • Schaffung eines mobilen Ortes (sog. Sukka) für interreligiöse
    und interkulturelle Begegnungen und Bildungsangebote

    Die „Mittendrin“-Förderung hat Sukkat Salām seit Januar 2024 bestärkt und den Weg geebnet für eine inspirierende Reise: Unsere Vision einer „Laubhütte des Friedens“ wird von einer soliden Gemeinschaft getragen! Mit Enthusiasmus und Engagement konnten wir in diesem Jahr bedeutende Partnerschaften knüpfen – mit Einzelpersonen, Institutionen, Vereinen und Organisationen, die bereit sind, nächstes Jahr aktiv mitzuwirken.

    Von Anfang an sind wir auf offene Türen gestoßen und haben große Resonanz erhalten. Viele haben uns signalisiert, wie dringend nötig ein solcher interkultureller Begegnungs-raum gerade in der heutigen Zeit ist. Die Unterstützung zeigt, dass unsere Idee auf fruchtbaren Boden fällt und eine starke Botschaft der Zusammengehörigkeit und des friedlichen Miteinanders aussendet.

    In 2025 möchten wir diesen Schwung nutzen und die Sukka mit all ihren Facetten zum Leben erwecken – als einen Ort des Dialogs, der Feiern und des Miteinanders, voller Leidenschaft für eine offene, solidarische Gesellschaft.

 

Handlungsfeld: teilhabe von kindern und jugendlichen

  • Kostenfreie Schwimmkurse für sehbehinderte Schulkinder

    Durch die Förderung konnten wir unser Schwimmprojekt professionell gestalten. Die Gewissheit, eine mittelfristige Finanzierung gesichert zu haben, ermöglicht uns mit festangestellten Personal zu arbeiten, damit zuverlässig und kontinuierlich zu planen und dieses erstmals auch weiterzubilden. Ende des Jahre werden unsere beiden Schwimmlehrerinnnen eine Fortbildung zum Thema „Inklusion im Schwimmen“ besuchen.

    Die Kontinuität kommt vor allem den Kindern zugute, die eine enge Bindung zu ihrer Bezugsperson im Schwimmbad aufbauen. Gerade bei sehbehinderten Kindern ist das Vertrauen ein wesentlicher Baustein zum Erfolg, so können sie sich in dem noch unbekannten, dreidimensionalen Element fallen lassen und vertrauen. Wir merken, dass die Kinder, vor allem dadurch, große Fortschritte erzielen. Kinder, die anfangs nur zögerlich im Wasser standen, können nun schon zulassen, mit Hilfe und Körperkontakt durchs Wasser zu gleiten.

    Ein großer Meilenstein war das erste Seepferdchenabzeichen, welches wir einem sehbehinderten Kind verliehen haben.

  • Frühstücksangebot an 24 Schulen für einen besseren Start in den Schulalltag

    Im Jahr 2024 konnte auch Dank der großzügigen Unterstützung durch „Mittendrin“ der Ausbau des Angebots von Frühstück für Kinder an 24 Stuttgarter Schulen gewährleistet werden. Aktuell werden rund 1400 Kinder, primär im Alter von 6 bis 10 Jahren, mit einem frischen und gesunden Frühstück versorgt und starten dadurch motivierter und mit verbesserter Konzentrationsfähigkeit in den Schulalltag.

    Das Angebot wird so gut angenommen und der Bedarf ist so hoch, dass derzeit bereits eine Warteliste mit weiteren 5 Schulen geführt wird.

    Um auch künftig der Bedarfslage gerecht zu werden, steht der Verein in stetigem Austausch mit der Stadt Stuttgart, den Schulen sowie allen relevanten Akteuren in der Stadt, um den weiteren Ausbau des Angebots bedarfsgerecht vorantreiben zu können.

  • Zirkus-pädagogisches Angebot für förderbedürftige Kinder und Jugendliche

    Der Circus Calibastra e.V. ist ein Kinder- und Jugendzirkus aus Stuttgart Vaihingen. Unser Anliegen ist es, das bestehende sozialpädagogische Angebot um ein sonderpädagogisches Zirkusangebot zu erweitern.

    Spätestens nach Corona wurde uns die Notwendigkeit bewusst, Kinder in ihrer Bewegung und Koordination zu bestärken – und sie vom Sitzen vor dem Bildschirm zu erholen. Im vergangenen Schuljahr konnten wir dank der Mittendrin-Förderung einigen Kindern mit Förderbedarf einen eigenen Entfaltungsraum zum Trainieren bieten. So konnten wir unser Konzept, Integration im Training und Inklusion in der Kunst (Aufführung) zum ersten Mal umsetzen. Die diesjährigen Aufführungen haben gezeigt, dass der eingeschlagene Weg sinnvoll und wirkungsvoll ist.

    Die Kunstform Zirkus ist für diese Herausforderung besonders geeignet, da sie mit Witz, Kreativität und Humor an ein gesellschaftliches starres Thema wie Integration herangeht.  

  • Mehr Wert – weniger Foodwaste
    Stärkung von Schülerinnen und Schülern in sozial-ökologischen Kompetenzen

    In Harrys Lab gehen wir mit Kindern und Jugendlichen sowohl wissenschaftsbasiert als auch durch das unmittelbare Erleben in einen Austausch über Lebensmittelverschwendung und die Auswirkungen auf lokaler wie globaler Ebene.

    Wir untersuchen, wo, wie, und warum in unserem Umfeld Lebensmittel verschwendet werden. Damit wollen wir zu einer Verhaltensänderung über die Verwendung und Wertschätzung von Lebensmitteln bei unserer Zielgruppe beitragen. Mit gemeinsamen Kochaktionen sowie der Hospitation der Schüler:innen bei der Abholung geretteter Lebensmittel und anschließender Verteilung, ermöglichen wir einen direkten praktischen Einblick in die Welt der Lebensmittelverschwendung und Lösungsvorschlägen.

    In diesem ersten Jahr haben wir uns eine „Toolbox“ entwickelt und das Konzept so ausgebaut, dass mit den Workshopsbesucher:innen kreative und inspirierende Inputs entfaltet werden. Damit wollen wir zeigen: So schwer ist es gar nicht! Lebensmittelrettung kann im Alltag ganz leicht gelingen und hat eine große Wirkung. Das bestätigen die bisher rund 380 jungen und 90 erwachsenen begeisterten Gesichter unserer Teilnehmenden.

    Bei Harrys Lab kann jede:r Lebensmittelheld:in werden!

  • Demokratieförderung und Vielfaltspädagogik mit Jugendlichen

    Unser Projekt bietet Jugendlichen mit multikulturellem Hintergrund Räume für Austausch, Empowerment und Teilhabe. Durch die Förderinitiative konnten wir zahlreiche Formate umsetzen: Empowerment-Workshops, Safe Spaces, Beratung bei Rassismuserfahrungen und eine Fachveranstaltung zum Thema „Politische Radikalisierungsphänomene auf dem Sportplatz“.

    Ein Highlight war der Workshop „Wenn Glaube gefährlich wird“ für Realschul-Sozialarbeiter:innen, der Extremismuserkennung, Vielfalt und Stärkung von Jugendlichen verknüpfte. Trotz Herausforderungen, etwa in der Abstimmung mit Schulen, Vertrauensaufbau und Netzwerkbildung, schauen wir nach vorne. Im Jahr 2025 setzen wir Schulworkshops um, organisieren ein Meet-and-Greet mit Politiker:innen und realisieren Safer-Spaces-Treffen.

    Unser Ziel bleibt, Jugendliche in ihrer Identität und ihrem Selbstbewusstsein zu stärken, Vielfalt erlebbar zu machen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern – stets auf Augenhöhe und mit viel Herz.  

  • Junge Menschen gestalten durch Kunst und Kultur den öffentlichen Raum der Stuttgarter Innenstadt mit.

    Die Mobile Jugendarbeit Innenstadt, in Zusammenarbeit mit den Künstlern Karima Klassen und Johannes Rave, präsentiert das innovative Projekt „Jugendliche gestalten StuttgART“.

    Dieses spannende Vorhaben bietet jungen Menschen die Möglichkeit, die Stadt Stuttgart aktiv mitzugestalten und Sicht auf die Stadt durch kreative Kunstformate auszudrücken. In diesem Jahr fanden bereits fünf Aktionstage in der Innenstadt und in Sillenbuch statt, die den Teilnehmern nicht nur Raum zur Entfaltung boten, sondern auch ihre Selbstwirksam-keit stärkten. Neben bewährten Formaten wurden auch neue Ansätze erprobt, wie das Projekt „ Der Fotograf bin ich“. Hierbei erlernen die Jugendlichen das Handwerk der Fotografie, um ihre Perspektiven auf den öffentlichen Raum festzuhalten und zu teilen. Die entstandenen Fotografien, Lebensgeschichten und Bedarfe der jungen Menschen sollen in die Öffentlichkeit getragen werden, um ihnen ein Sprachrohr zu bieten.

    „Jugendliche gestalten StuttgART“ ist mehr als nur ein Kunstprojekt – es ist eine Plattform für junge Stimmen, die Stuttgart aktiv mitgestalten und ihre Sichtweise auf die Stadt präsentieren möchten.

  • Kids Cube: Raum für Bildung und Integration

    Mit der „mittendrin“-Förderung wurde Kids Cube, eine aus der Stuttgarter Armutskonferenz entstandene Idee, nun Realität.

    Nach rund acht Monaten Vorbereitung öffnet das Projekt seit Ende September seine Türen für etwa 20 Kinder und Jugendliche aus Stuttgarter Sozial- und Gemeinschaftsunterkünften – und die Begeisterung ist groß! Der Kick-Off begann direkt mit einem Highlight: Ein Besuch im Mercedes-Benz Museum brachte alle Teilnehmenden und Mitarbeitende des Flüchtlingssozialdienstes zusammen.

    Von Grund auf musste Kids Cube als neues Projekt bekannt gemacht werden und ist heute bereits als Maßnahme im Aktionsplan „Kinder- und Jugendfreundliche Kommune Stuttgart“ verankert. Dank Partnern wie beispielsweise der Neuen Arbeit gGmbH und der DHBW entstand schnell ein wertvolles Netzwerk.

    2024/25 ist ein Pilotjahr, um das Projekt zu erproben und zu erweitern. Ziel ist es, Kids Cube in Stuttgart fest zu verankern und geflüchteten Kindern und Jugendlichen „kesselweit“ Sichtbarkeit und Integration zu ermöglichen.

  • „Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf“

    „Hast Du Arbeit?“ - so werde ich von den Kindern begrüßt, wenn sie mich im Kindergarten, dem Kondensationspunkt unseres Projektes „Nachbarschaftsgarten Botnang“ erblicken. Wenn ich komme, dann gibt es was zu tun: Hochbeete bauen und befüllen, mit Sand die Wege durch den Garten markieren, Schotterfundamente für unseren Wassertank herstellen und durch rhythmisches Stampfen verdichten, Wackersteine entlang des Kindergartens säubern (was für ein riesen Spaß im Hochsommer, mit viel Wasser), Blumen und Gemüse aussähen und einpflanzen, diese pflegen und im Laufe des Gartenjahres ernten und genießen, in kleinen „Bautrupps“ mit Werkzeug und Gerät ins benachbarte Heim für Geflüchtete laufen, um dort einen Garten mit ebenfalls Hochbeeten, Bäumchen und Wassertank einzurichten, eine weitere Garteninsel im Familien und Nachbarschaftszentrum (FUN) und der SWSG erschließen und, und, und ……..

    Kinder wollen dabei sein. 

    Alle Erwachsenen (die PädagogInnen, die Eltern, die Nachbarn, die Kooperationspartner, Ehrenamtliche) erfahren die gemeinsame Arbeit als Qualitätszeit, ganz im Sinne eines weiteren geflügelten Wortes aus Afrika: „ubuntu“-„ich bin, weil Du bist“.

 

Handlungsfeld: WEGE AUS DER ARMUT

  • 07helf – das Kind hat einen Namen!

    Mit der Idee der „Unterstützungsdatenbank für Stuttgart“ begann es. Bei „07helf – dein Wegbegleiter für Stuttgart“ sind wir final gelandet. Die Namensfindung und das ausgearbeitete Design hat dem Projekt seinen Charakter gegeben. Künftig wird 07helf allen Bürger*innen, Angehörigen und Fachkräften zur Seite stehen und via Website durch die Angebote aus den Bereichen Gesundheit, Soziales, Bildung und Begegnung in Stuttgart leiten. 07helf hilft dir zu finden, was du suchst.

    Die Hülle steht und eine sorgfältig ausgewählte IT-Agentur baut uns eine Datenbank nach modernsten Standards, die schon im Entstehungsprozess nach und nach mit Daten befüllt wird. – Wie? Wir stellen uns Fragen, finden Antworten und entwickeln eine Strategie. Nicht nur allein, die Erkenntnisse aus Austauschrunden mit anderen Bereichen fließen in die Entwicklung mit ein, wie z.B. mit Akteur*innen der Stadt Stuttgart. Und wir sind schon mittendrin! Nach vielen Einzelgesprächen fiel der Startschuss zum ersten Runden Tisch für „07helf“ im Herbst 2024. 2025 geht es weiter – und 07helf nimmt Form an.

  • Die ersten Zähne wurden behandelt!

    Die Vorbereitungen, um die neue Zahnmedizinische Sprechstunde für Menschen ohne Krankenversicherung zu starten, sind abgeschlossen. Mit der neuen Behandlungseinheit hat sich das zahnmedizinische Team der Malteser Medizin für Menschen ohne Krankenversicherung bereits vertraut gemacht. Das Material für die Behandlungen ist einsortiert, der Weg für die Sterilisation der Instrumente ist definiert und Röntgenbilder können gemacht werden.

    Seit im Mai 2024 die Kooperationspartner informiert wurden, finden nun die ersten Patientinnen und Patienten mit Zahnbeschwerden den Weg in die Praxis.

    Obwohl die beiden ehrenamtlichen Zahnärzte bisher viele Zähne ziehen mussten, konnten sie auch zahlreichen Patientinnen und Patienten helfen - mit zahnerhaltenden Maßnahmen und kleinen prothetischen Versorgungen.

    Für die Patientinnen und Patienten ist es eine gute Nachricht, dass die Praxis nun auch donnerstags geöffnet ist, werden sie doch andernorts nicht selten abgewiesen.

  • Die Projektfinanzierung ermöglicht in der Bahnhofsmission Stuttgart verschiedene Angebote und Veranstaltungen für die Gäste. Ein großes Anliegen war es, ein regelmäßiges frauen*spezifisches Angebot zu etablieren. So entstand Ellens Treff in der Bahnhofsmission Stuttgart. 2 x pro Monat sind Frauen* eingeladen, die sich in sozialen- und/oder wirtschaftlichen Schwierigkeiten befinden. Mit der Zeit hat dies immer mehr Anklang gefunden und wir konnten viele Frauen* willkommen heißen. Die Stimmung bei Ellens Treff ist sehr gelassen und das Beisammensein entschleunigt vom Bahnhofstreiben. In der Adventszeit basteln wir Engel und Adventsdekoration.

    Die Bahnhofsmission ist als Veranstaltungsort noch unbekannt und deswegen bei nicht regelmäßigen Aktionen eher wenig frequentiert. Um dies zu ändern, sind weitere regelmäßig stattfindende Angebote, wie z.B. Spieleabende, Lesenachmittage etc. für die Gäste geplant.

  • Frau Mayer, die eigentlich anders heißt, sagte nach ihrer ersten Teilnahme beim Gartenprojekt: „Ich fühle mich seit sehr langer Zeit endlich mal wieder so richtig innerlich aufgeräumt.“ 

    Dank der Projektförderung können die Frauen seit diesem Jahr noch öfter und intensiver die wohltuende Wirkung der Natur und die körperlich aktiven Gartenarbeiten genießen. Das Kochen auf unserem Gartenherd macht allen große Freude und ist ein Fest für alle Sinne. Als großes Bauprojekt wurde eine Überdachung in Kooperation mit Bewohnern unseres vereinsinternen Männerwohnheimes erstellt, unter der wir unseren Holz-Arbeitsplatz gestalten wollen. 

    Traumatische Erlebnisse und andere überstandene Krisen aus der Vergangenheit verlieren mithilfe der Natur ihre zerstörerische Kraft, die Seele entspannt sich und ein friedvolles Gefühl macht sich breit. Eine Frau sagte ernsthaft: „Der Garten hat mein Leben gerettet.“

  • In der Kreativwerkstatt im Tagestreff Femmetastisch in Stuttgart gibt es themenbezogene Projekte, bei denen die Frauen beispielsweise mit verschiedenen künstlerischen Materialien und Farben basteln.

    Im Vordergrund stehen dabei die individuelle Gestaltung sowie die freie kreative Entfaltung der Frauen. Gemeinsam mit einer Mitarbeiterin reflektieren sie ihre kreative Arbeit, um einen Bezug zu Alltagsproblemen herzustellen. So werden die Frauen dazu angeregt, kreative Lösungen in ihren Alltag zu integrieren. Damit soll die psychische Gesundheit der Besucherinnen stabilisiert werden.

    Das Entdecken und Umsetzen der Kreativität fördert Selbstheilungskräfte und ermöglicht Lebensfreude. Gleichzeitig bietet das kreative Arbeiten eine Tagesstruktur, die den Frauen ein Gefühl von Stabilität und Sicherheit vermittelt. Die Kreativwerkstatt bietet gemeinsame Zeit und ist ein Ort, wo alles ausprobiert, erfahren und geteilt werden darf – zwischen Farbpinseln, Scheren und Papierschnipseln.

  • Anfang des Jahres startete das Projekt Einstieg in die Arbeit der BruderhausDiakonie. Ziel ist, Menschen mit psychischer Erkrankung den Einstieg ins Arbeitsleben zu ermöglichen. Der Fokus liegt auf Genesungsbegleitung: Hier unterstützen Menschen mit eigener Krisen- und Krankheitserfahrung unsere Klient:innen im sozialpsychiatrischen Bereich.

    Das Projekt wirkt auf vielen Ebenen: Klient:innen erhalten neue Blickwinkel im Umgang mit der Erkrankung, Genesungsbegleiter:innen erleben Anerkennung und eine sinnvolle Aufgabe, Fachkräfte reflektieren durch den Austausch die eigene Haltung.

    Im Sommer konnten wir zwei Personen einstellen. Beide leisten großartige Arbeit – von kreativen Kunstprojekten bis zu wertvollen Einzelgesprächen mit Klient:innen. Für die dritte Stelle suchen wir noch und bleiben dran.

    Die Rückmeldung von einem neuen Kollegen hat uns besonders berührt: „Jetzt macht meine Krankheit endlich Sinn.“ Das ist für uns die schönste Bestätigung, wie wichtig Genesungsbegleitung ist.

  • Eva’s Media-Raum ist ein niederschwelliges Angebot, das Menschen in prekären Lebenslagen den Zugang zur Teilhabe an der digitalen Welt ermöglicht. Mit dem Projektstart im Jahre 2020 ist es ein innovatives Vorreiterprojekt im Bereich der Digitalisierung in der Wohnungsnotfallhilfe, das über die Jahre großen Zuspruch erfährt. Das Angebot fördert digitale Teilhabe, indem die Teilnehmenden unterstützt werden, grundlegende digitale Fähigkeiten zu erlernen und anzuwenden – sei es zur Wohnungssuche, für Behördengänge und -kommunikation oder soziale Vernetzung.

    So fördert eva’s Media-Raum nicht nur digitale Kompetenzen, sondern auch die Selbstbestimmung und aktiven Teilhabe in einer zunehmend digitalen und vernetzten Welt. Das Projekt setzt auf Empowerment durch praktische Mediennutzung und ermöglicht den Teilnehmenden, aktiv am digitalen Leben teilzuhaben, was in der Obdach- und Wohnungslosenhilfe eine einzigartige Chance darstellt.

    Das macht eva's Media-Raum mehr als nur zu einem physischen Ort – er ist ein Tor zur digitalen Welt für Menschen am Rande der Gesellschaft. 

    Die Finanzierung von „Mittendrin“ hat es uns ermöglicht, dieses wichtige und einmalige Angebot in der Wohnungsnotfallhilfe um ein weiteres Jahr zu verlängern und somit weiterhin die digitale Teilhabe von Menschen in prekären Lebenslagen zu verbessern. Im laufenden Jahr 2024 (Januar – Oktober) können soweit insgesamt 1108 Besucher verzeichnet werden, somit ein Durchschnitt von 110 monatlichen Besuchern.

  • Guten Morgen, ich habe einen Anruf erhalten, der Kindergarten hat mich angenommen!" - Ercin, 16 Jahre, fand dank PLAN A eine Ausbildung als sozialpädagogischer Assistent.

    Das Schönste an unserer Arbeit bei PLAN A ist die Rückmeldung der Jugendlichen, wenn sie den Weg in ihre berufliche Zukunft gefunden haben. Durch die langfristige „Mittendrin“-Förderung hat sich unser Projekt deutlich weiterentwickelt: Erstmals können wir gezielt Jugendliche an Stuttgarter Schulen, Jugendeinrichtungen und durch direkte Streetwork ansprechen und unterstützen. Mehr als 500 junge Menschen wurden so dieses Jahr schon erreicht. Langfristige Partnerschaften, wie etwa mit der JVA Stammheim, stärken unsere Arbeit nachhaltig. Wir freuen uns, dass unsere Angebote nicht nur von Schulen angenommen, sondern auch von Jugendlichen selbst weiterempfohlen werden – ein Vertrauensbeweis, der motiviert.

    Jede Erfolgsgeschichte zeigt: Die Förderung wirkt. Gemeinsam schaffen wir Chancen für eine bessere Zukunft.

 

Auftaktveranstaltung und Vernetzungstreffen

Zum Jahresbeginn 2024 fand eine große Auftaktveranstaltung im Mercedes-Benz Museum statt. Hier kamen zum ersten Mal alle geförderten Projekte und deren Verantwortliche zusammen, um sich gegenseitig kennenzulernen und um Erfahrungen auszutauschen. Im weiteren Verlauf finden zwei Mal pro Jahr Vernetzungstreffen statt. Hier vertiefen die Teilnehmer:innen ihre Kontakte und gestalten aktiv ihre Förderung mit.

Die große Resonanz auf unsere gemeinsame Förderinitiative hat uns überwältigt. Das zeigt einerseits, wie groß der Bedarf an solchen Projekten in der Stadt ist. Andererseits dürfen wir dadurch erleben, dass es jede Menge Menschen mit passenden Ideen und Leidenschaft gibt. Alle Beteiligten zusammenzubringen ist eine unserer Kernaufgaben in der Bürgerstiftung Stuttgart.
— Irene Armbruster (Geschäftsführerin Bürgerstiftung Stuttgart)

Die Jury setzte sich je nach Förderschwerpunkt aus verschiedenen Teilnehmer:innen zusammen. Unser Bild zeigt eine der Gruppen auf den mehrtägigen Sitzungen.