Mit Tablets allein ist eine Schule noch lange nicht digital
Jürgen Langerfeld
Für digitalen Unterricht an Schulen gibt es jede Menge kreative Tools, Projekte und Ansätze. Den Unterricht damit neu zu gestalten verlangt von Lehrer:innen viel Mut zum Ausprobieren ab. Gleichzeitig darf auf dem Weg zur Digitalisierung der Datenschutz nicht vernachlässigt werden. Die Perspektiven ganz unterschiedlicher Akteur:innen und Bildungsenthusiasten zusammenzutragen und ihnen allen eine Möglichkeit zu schaffen, sich auszutauschen, war Ziel des „FORUM Digitale Schule in Stuttgart“. Zu der Veranstaltung hatte das Schulverwaltungsamt der Landeshauptstadt Stuttgart gemeinsam mit der Stuttgarter Kinderstiftung eingeladen.
Dennis Richter vom Schulverwaltungsamt Stuttgart fasst nach vielen Gesprächen auf dem Forum zusammen: „Die Digitalisierung endet erst, wenn Schülerinnen und Schüler mit Medienkompetenz ausgestattet die Schule verlassen. Grundlage hierfür ist zwar die technische Ausstattung, wie zum Beispiel die 45.000 Endgeräte, die aktuell an Stuttgarter Schulen zur Verfügung stehen. Doch dazu müssen parallel pädagogische Konzepte erarbeitet und implementiert werden, mit denen die Lehrerinnen und Lehrer ihren Unterricht künftig gestalten können. Wie wichtig es ist, die dafür nötigen Akteur:innen zu beteiligen, hat das Forum heute veranschaulicht. Nicht zuletzt deshalb planen wir für 2024 eine Digitalkonferenz für und mit Jugendlichen.“
Silke Schmidt-Dencker, Geschäftsführerin der Stuttgarter Kinderstiftung, hat das Forum mitveranstaltet. Statt eines Fazits formuliert sie einen Aufruf an die Teilnehmer:innen: „Tragen Sie bitte die so vielfältigen Impulse und Praxisbeispiele von heute in Ihre Gremien, in die Lehrer- und Klassenzimmer, in die Verwaltungsbesprechungen oder in Ihre wissenschaftlichen Netzwerke. Wir wollen nicht auf Sie einwirken, sondern wir wollen Sie auf dem herausfordernden Weg zur digitalen Schule unterstützen.“
Rund 170 Teilnehmer:innen haben sich bei dem Forum damit befasst, welche Chancen und Risiken der digitale Wandel mit sich bringt und welche Kompetenzen künftig relevant sind. Am Vormittag informierten und diskutierten namhafte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Speakerinnen und Speaker über Digitalisierungskonzepte und gelungene Praxisbeispiele. Auf dem Podium war zum Beispiel Prof. Andreas Schleicher, Bildungsdirektor der OECD Konferenz, der sich eigens aus Paris zugeschaltet hatte, sowie Vertreterinnen und Vertreter Stuttgarter Unternehmen und Bildungseinrichtungen. Am Nachmittag hatten alle Teilnehmenden die Möglichkeit, sich in Diskussionsrunden und Arbeitsgruppen mit den Fachexperten des Schulverwaltungsamts der Landeshauptstadt Stuttgart, dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport sowie dem Stadtmedienzentrum Stuttgart mit Ideen einzubringen. Für alle, die nicht vor Ort dabei sein konnten, gab es online eine Live-Übertragung des Forums.